ELTERN-AG und Delinquenzvermeidung: Frühe Interventionen helfen!
Prof. Dr. Meinrad Armbruster
Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)
In Deutschland entscheidet soziale Herkunft über Zukunft. Je früher im Leben dieser Kreislauf durchbrochen wird, umso besser. Dabei sind Eltern die besten Adressaten, da der Einfluss elterlicher Erziehung mindestens so groß ist wie der der Gesamtheit institutioneller Angebote. Je früher Elternarbeit ansetzt, desto nachhaltiger sind die positiven Effekte bei den Kindern. Weikart & Schweinhart (W&S) fanden in ihrer Studie zur Frühförderung heraus, dass diese Effekte, z.B. geringere Delinquenz, stabilere Familienverhältnisse u. bessere Schulbildung gegenüber der Kontrollgruppe, auch noch viele Jahre später nachgewiesen werden konnten. Jeder in die Studie investierte Dollar hatte eine Rendite von 7,16 Dollar durch u.a. eingesparte Sozialausgaben (W&S 1997). Diese u. andere Längsschnittstudien zeigen den hohen Stellenwert der Prävention, welche der öffentlichen Hand hilft, hohe „kurative“ Kosten zu reduzieren. Ein Präventionsprogramm, v.a. für Eltern in besonders belastenden Lebenslagen, liegt aus ethischen u. volkswirtschaftlichen Gründen im öffentlichen Interesse. Das Programm ELTERN-AG der MAPP-Empowerment GmbH (gemeinnützig) ist ein Präventionsprogramm für sozial benachteiligte Eltern u. zeigt, wie niedrigschwellige Arbeit erfolgreich gestaltet werden kann. ELTERN-AG setzt dabei so früh wie möglich an u. wendet sich an werdende Eltern sowie Familien mit Kindern im Vorschulalter.
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